Am 3. Dezember 1992 wurde in Großbritannien die weltweit erste Textkurznachricht verschickt – damals von einem Computer an ein Handy. Heute versenden alleine die Deutschen jeden Tag rund 117 Millionen Kurznachrichten.
Die allererste SMS umfasste nur 15 Buchstaben: »Merry Christmas« lautete die knappe Botschaft. Damals ahnte niemand, dass der Short Messaging Service, kurz SMS, rund um den Globus ein Riesenerfolg werden würde. Allein in Deutschland ist die Zahl der versandten SMS-Nachrichten 2011 auf die Rekordhöhe von rund 55 Milliarden gestiegen. In diesem Jahr werden es nach Bitkom-Berechnungen voraussichtlich 58 Milliarden SMS sein. Im Durchschnitt versendet jeder Deutsche inzwischen rund 2 SMS am Tag oder rund 700 im Jahr.
Allerdings lässt die wirtschaftliche Bedeutung der Kurznachrichten langsam nach. So ist der Anteil des Short Messaging Service (SMS) und des Mobile Multimedia Service (MMS) am Umsatz mit mobilen Datendiensten seit Jahren rückläufig. 2009 lag er noch über 50 Prozent, in diesem Jahr voraussichtlich bei 37 Prozent. Immer mehr Kunden nutzen inzwischen Mobilfunkverträge mit einer SMS-Flatrate. Zudem können SMS netzintern oft kostenlos verschickt werden. Dennoch klingelt bei den Netzbetreibern dank der kleinen Kurznachrichten die Kasse: In diesem Jahr wird der Umsatz mit SMS und MMS in Deutschland bei voraussichtlich 3,1 Milliarden Euro stabil bleiben.
Lange bevor die E-Mail mobil wurde, ermöglichte die SMS Nachrichten unabhängig von Ort und Zeit zu übermitteln. Die Vorteile der SMS: Sie funktionierte ab etwa 1994 auf jedem Handy, benötigt keine Internetverbindung und keine gesonderte Anmeldung.
Als Nachfolger von SMS und MMS bieten die Netzbetreiber für Smartphone-Besitzer ihren Dienst »Joyn« an. Über diese netzübergreifende App können Kurznachrichten, Dateien, Bilder und Videos getauscht werden, auch Videotelefonate sind möglich. Vodafone hat als erster Netzbetreiber den Dienst in Deutschland zur diesjährigen Internationalen Funkausstellung in Berlin gestartet. Über die künftig netzübergreifende Applikation können nicht nur Kurznachrichten, sondern auch Dateien, Bilder und Videos getauscht und zugleich Videotelefonate geführt werden. Eine Stärke der SMS beinhaltet auch »Joyn«: Daten, die ausgetauscht werden, sind verschlüsselt und geschützt. Durch die Sicherheitsstandards der App ist es möglich, vertrauliche Daten von Mobiltelefon zu Mobiltelefon zu übertragen.
Mit der lange bestehenden Beschränkung auf 160 Textzeichen sorgte die SMS sogar dafür, dass – national und international – neue Kurzworte entstanden. »Hab dich ganz doll lieb« schrumpft SMS-typisch auf »Hdgdl«, das Lächeln wird zum Smiley »:-)« und aus lautem Lachen (engl. laughing out loud) wird ein kurzes »lol«.
Quelle: crn.de